Die Schweiz ist bekannt als wasserreiches Land. Schweizer Seen fassen ein Wasservolumen von ca. 130 km³, im Grundwasser sind ca. 150 km³ gespeichert und in den Schweizer Gletschern ca. 55 ± 15 km³ (Blanc & Schädler 2013). Nichtsdestotrotz sind zeitweise auftretende Trockenheit und Wasserknappheit auch hierzulande keine Seltenheit mehr. In den heissen und trockenen Sommern der letzten Jahre häuften sich Pressemeldungen zu Wasserentnahmeverboten aus kleinen und mittleren Fliessgewässern. Solche Verbote wurden ausgesprochen, um die aquatische Biodiversität zu schützen. Betroffen von den Entnahmestopps waren vor allem die Landwirte. Zu einer Zeit, in der Kartoffeln und Gemüsekulturen ihren grössten Wasserbedarf haben, wirkt sich ein Wassermangel erheblich auf die Quantität und die Qualität der Erträge aus. Für viele Landwirte ist es essenziell, dass sie dann bewässern können, um die vom Abnehmer erwartete Qualität gewährleisten zu können. Mit steigenden Temperaturen und abnehmenden Sommerniederschlägen muss man davon ausgehen, dass solch problematische Situationen in Zukunft häufiger werden und länger anhalten (BAFU 2021).