Die Schweizer Alpwirtschaft steht vor Herausforderungen wie Klimawandel-bedingtem Wassermangel, Mensch-Wolf Konflikten sowie Fachkräftemangel bedingt durch die hohe Arbeitsbelastung. Drohnen sind Technologien der Präzisionslandwirtschaft und können die Arbeitsbelastung in der Landwirtschaft durch effizientere Zeitnutzung verringern. Es ist jedoch wenig bekannt darüber, wie Drohnen in der Schweizer Alpwirtschaft genutzt werden. Mittels Netzwerkanalyse, qualitativen Interviews mit Pionierbetrieben und quantitativer Analyse von Strukturdaten beleuchten wir, welche Faktoren die Übernahme dieser Technologie beeinflussen.
Zentrale Erkenntnis ist, dass Drohnen insbesondere zur Tierkontrolle, Überwachung von Zäunen und zur Schadensabschätzung nach Wolfsangriffen eingesetzt werden. Sie bieten Zeitersparnis und stellen somit eine praktikable Ergänzung traditioneller Arbeitsweisen dar, ohne menschliche Arbeit ganz zu ersetzen. Die Entscheidung zur Nutzung hängt von äusseren Faktoren wie Gesetzeslage, Stromversorgung und finanziellen Möglichkeiten sowie inneren Faktoren wie Technikakzeptanz und Lernbereitschaft der ÄlplerInnen ab.
Die Netzwerkanalyse zeigt, dass die Technologieeinführung auf einem Betrieb nicht isoliert, sondern im Zusammenspiel zahlreicher Stakeholder erfolgt. Eine quantitative Analyse von landwirtschaftlichen Strukturdaten zeigt, dass Drohnen vor allem in Betrieben mit grossem Tierbestand, komplexer Weidegeografie und ständiger Hirtschaft genutzt werden, während Schutzgebiete ein Hemmnis darstellen.
Um die potenziell weitreichenden Auswirkungen des Einsatzes von Drohnen auf Alpbetrieben zu bewerten, bedarf es weiterer Forschung, die die Zeit- und damit Kostenersparnis für Alpbetriebe untersucht. Ausserdem könnten gezielte Schulungsangebote und rechtliche Klarheit die Verbreitung von Drohnen in der Alpwirtschaft fördern und zur Zukunftssicherung der Alpwirtschaft beitragen.