Unter dem Begriff «Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen» (PFAS) werden meist längerkettige und hochfluorierte Chemikalien verstanden. In der Schweiz zugelassene Pflanzenschutzmittel gehören nicht zu diesen klassischen» PFAS. Seit der Einführung einer neuen und sehr umfassenden Definition durch die OECD im Jahr 2021, zählen aber auch diverse Pflanzenschutmittelwirkstoffe zu den PFAS. Sie weisen in ihrer Molekülstruktur meist eine oder mehrere Trifluormethylgruppen auf, die beim Abbau der Stoffe in der Umwelt in Trifluoressigsäure (TFA) umgewandelt werden können. TFA zählt ebenfalls zu den PFAS und wird verbreitet im Grundwasser gefunden. Als Hauptquelle für TFA in der Umwelt gelten fluorhaltige Kältemittel aus Klimaanlagen und Kühlgeräten, die in der Atmosphäre zu TFA abgebaut und mit dem Regen in den Wasserkreislauf eingetragen werden, gefolgt von fluorierten Pflanzenschutzmittelwirkstoffen. Wie gross der jeweilige Anteil dieser beiden Quellen an der TFA-Belastung des Grundwassers an einem Standort ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab und lässt sich noch nicht beziffern. Auch Beistoffe, welche neben den Wirkstoffen in Pflanzenschutzmitteln enthalten sind, werden öfters als mögliche Quellen von PFAS genannt. Unsere Auswertung zeigt, dass PFAS-haltige Beistoffe
in Pflanzenschutzmitteln nur sehr selten eingesetzt werden. Ihr Beitrag zur Belastung des Grundwassers im Vergleich zu anderen Quellen ist sehr gering. Dies gilt sowohl für «klassische» PFAS als auch TFA.