Verschiedene Initiativen im Schweizer Agrar- und Ernährungssektor zielen darauf ab, die Treibhausgasemissionen der Landwirtschaft zu senken und dies nachzuweisen. Seitens Produzentinnen und Produzenten besteht ausserdem das Bedürfnis, ihre Klimaschutzleistungen sichtbar machen zu können. Bio Suisse wird Ende 2025 einen «Klimacheck» für ihre Betriebe einführen; mit diesem können die Betriebe sehen, welche Klimaschutzleistung sie durch umgesetzte Massnahmen erbringen.
Dieses Forschungsprojekt hatte folgende Ziele: 1. Berechnung der Klima- und weiteren Umweltwirkungen der gesamten Schweizer Bio-Produktion ohne Klimaschutzmassnahmen (Baseline), 2. Berechnung der Wirkung von der Klimaschutzmassnahmen auf Bio-Betrieben.
Mit der Ökobilanzmethode kann die Klimawirkung der Landwirtschaft bzw. von Klimaschutzmassnahmen auf den Betrieben über den gesamten Lebenszyklus von der Herstellung von Produktionsmitteln bis zum Produkt umfassend ermittelt werden. Gleichzeitig bildet die Methode Wirkungen in anderen Umweltbereichen ab und kann so Zielkonflikte und Synergien aufzeigen. Agroscope verfügt mit «SALCA» (Swiss Agricultural Life Cycle Assessment) über ein umfangreiches Set an Methoden, Daten und Tools für die Ökobilanzierung in der Landwirtschaft.
Die Wirkung der Schweizer Bio-Produktion auf das Klima wurde mit SALCA ermittelt. Dafür wurden alle Tiere und Flächen, die zu Schweizer Bio-Betrieben gehören, in einem «Modellbetrieb» abgebildet. Mittels Ökoinventar-Datensätzen von Agroscope, die das durchschnittliche Management pro Tierkategorie und Kultur abbilden, wurde so die Gesamtwirkung der Bio-Produktion berechnet. Die Wirkung der Klimaschutzmassnahmen wurde ebenfalls mit SALCA berechnet.
Das Vorgehen mit einem Modellbetrieb und Standard-Reduktionspotenzialen für die einzelnen Klimaschutzmassnahmen ermöglicht es, ohne grossen Datenerhebungsaufwand auf den Betrieben die mittlere Klimawirkung der Schweizer Bio-Produktion und die Einsparung durch Massnahmen zu ermitteln.