Der Anbau von Zwischenkulturen und
Gründüngung ist im Herbst zur Bedeckung des
Bodens nach der Getreideernte eine in der
Landwirtschaft geläufige Praxis. Einige Imker
freuen sich über diese Möglichkeit des
Ausfliegens, andere befürchten hingegen nach
dem Ausfliegen in Zwischenkulturen eine
Schwächung der Bienenvölker und eine
vorzeitige Erschöpfung der Winterbienen. Der
hier vorgestellte Versuch hatte zum Ziel zu
klären, ob das späte Ausfliegen zu einer
Schwächung oder einer Stimulierung der
Völker vor dem Winter führt und ob die
Überwinterung der Völker beeinflusst wird.
Zudem zielt der Versuch darauf ab zu bestimmen,
ob Zwischenkulturen, die im direkten
Anschluss an die Ernte eines mit Neonikotinoiden
gebeizten Halmgetreides angebaut
werden, eine potenzielle Gefahr für die
Honigbiene darstellen können.
Die Studie zeigt, dass das Ausfliegen in
Zwischenkulturen oder Gründüngung die
Bienenvölker während der Blüte sowie in den
darauffolgenden Monaten weder positiv noch
negativ beeinflusste. Die Winterverluste
wurden nicht erhöht. Die chemischen Analysen
verdeutlichen, dass durch die Behandlung
der Vorkultur Neonikotinoide im Boden
vorhanden sein können und sich Spuren davon
manchmal im Pollen, der in die Bienenbeuten
zurückgebracht wird, sowie im Bienenbrot
finden. Unter den gegebenen Bedingungen
war keine unterschiedliche Exposition der
beiden Gruppen möglich, durch welche die
Wirkung der Anwendung von Neonikotinoiden
bei Vorkulturen auf die Bienenvölker
hätte überprüft werden können.