Die Wahl des Melksystems hat bei Milchviehbetrieben einen langfristigen Einfluss auf die Arbeitsorganisation und die Kostenstruktur. Die bisherigen Analysen zur Wirtschaftlichkeit mit Modellkalkulationen zu Melksystemen werden durch die vorliegende Untersuchung mit empirischen Ergebnissen von schweizerischen Milch-viehbetrieben ergänzt. Gemäss einer Umfrage bei 450 Betriebsleitenden waren die Hauptgründe für Investitionsentscheide über alle Melksysteme die Verringerung des Arbeitsaufwands und der körperlichen Belastung. Bei Melkständen waren die Einkommensziele und das Tierwohlziel wichtiger als bei anderen Melksystemen. Bei automatischen Melksystemen (AMS) standen flexiblere Arbeitszeiten und die Erhöhung der Familienzeit im Vordergrund. Gemäss Angaben der Betriebsleitenden wurden ihre Ziele grösstenteils erreicht. Weiter zeigt sich, dass Betriebe mit Eimer-/Rohrmelkanlagen kleiner sind und einen tieferen Arbeitsverdienst als Betriebe mit Melkständen erreichen. Investitionen in AMS sind jünger und werden von den grössten Betrieben getätigt. Die hohen Abschreibungen von Investitionen in automatische Melkanlagen wirken sich negativ auf das Einkommen aus.
Ziele schweizerischer Milchviehbetriebe bei Investitionen ins Melksystem: Wer ein automatisches Melksystem anschafft, erhofft sich flexiblere Arbeitszeiten.
Agroscope Transfer, 446, 2022.
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ISSN Online: 2296-7214
Publikations-ID (Webcode): 50094
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