Pflanzenschutzmittel können auch bei vorschriftsmässiger Anwendung Rückstände auf pflanzlichen Lebensmitteln bilden. Die Rückstände von Pflanzenschutzmittelwirkstoffen sind im Lebensmittelrecht geregelt und zulässige Höchstgehalte sind festgelegt. Neben dem Wirkstoff enthalten Pflanzenschutzmittel auch Beistoffe. Diesen wurde bisher wenig Beachtung geschenkt. In mehreren Studien hat Agroscope nun erste Grundlagen zu Beistoffrückständen auf pflanzlichen Lebensmitteln erarbeitet: Es wurde untersucht, welche Beistoffe am häufigsten in den in der Schweiz verkauften Pflanzenschutzmitteln vorkommen. In Feldversuchen wurde für Vertreter der anteilsmässig bedeutendsten Beistoffklassen (Lösungsmittel und Tenside) gezeigt, dass unter Praxisbedingungen Rückstände von mehreren Milligramm pro Kilogramm auftreten können. Diese nahmen in der Regel rasch ab. Abwaschen durch Regen oder Bewässerung (für Tenside) und Verdampfen (für Lösungsmittel) waren dabei wichtige Prozesse. Ausgehend von diesen Versuchen wurde eine einfache Methode zur Abschätzung der Höhe von Beistoffrückständen auf pflanzlichen Lebensmitteln vorgeschlagen, die für künftige Betrachtungen zur Exposition von Konsumentinnen und Konsumenten dienen kann.
Balmer M., Schaller U., Krauss J., Geiser H. C., Poiger T.
Beistoffe in Pflanzenschutzmitteln und ihre Rückstände in Lebensmitteln.
Agrarforschung Schweiz, 15, 2024, 53-61.
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ISSN Online: 2813-317X
Digital Object Identifier (DOI): https://doi.org/10.34776/afs15-53
Publikations-ID (Webcode): 55971
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