Das Feuerbakterium (Xylella fastidiosa) stammt ursprünglich aus Nord und Mittelamerika Es verursacht das Absterben von Blättern und Trieben auf zahlreichen Gehölzen. In Nordamerika verursacht Xylella fastidiosa die «Pierce’s disease» auf Weinreben, eine der schlimmsten Krankheiten für den dortigen Weinbau. Im Ursprungsgebiet sind auch Laubbäume betroffen, insbesondere Eiche und Ahorn. In Europa wurde Xylella fastidiosa zum ersten Mal 2013 nachgewiesen. Es verursachte erhebliche Schäden an Oliven in Italien, an Mandeln (Gattung Prunus) in Spanien, sowie an diversen Wildpflanzen in Südfrankreich. Die Schweiz ist momentan frei von Xylella fastidiosa. Aufgrund des erheblichen Schadpotentials ist die Art jedoch als prioritär zu bekämpfender Schadorganismus eingestuft. Um das Infektionsrisiko und den Krankheitsverlauf bei verschiedenen Gehölzen abschätzen zu können, bevor sich X. fastidiosa in der Schweiz verbreitet, ist es daher nötig, systematische Infektionsversuche durchzuführen. In einem gemeinsamen Projekt von WSL und Agroscope wurden daher im Sommer 2024 sechs Gehölzarten aus Forst- und Landwirtschaft künstlich infiziert. Die Pflanzen werden nun für 12 Monate beobachtet, und auftretende Symptome ausgewertet. Zweimal während des Versuchs werden die infizierten Pflanzenproben mittels qPCR analysiert. Die Ermittlung von Gehölzarten, welche anfällig sind für das Feuerbakterium, erlaubt eine gezieltere Überwachung dieser Arten. Die Infektionsversuche werden Hinweise liefern, wie die Infektion in verschiedenen Kombinationen von Xylella-Stämmen und Gehölzarten verlaufen kann (z.B Befall mit oder ohne Symptome, Inkubationszeit, bis Symptome auftreten). Dadurch können gezielte Massnahmen erarbeitet werden, um ein Befall von Xylella in forst- und landwirtschaftlichen Gehölzen früh zu erkennen und einzudämmen.
Dennert F., Altenbach D., Apothéloz L., Queloz V., Maggini R.
Verlauf von Xylella-Infektionen in forst- und landwirtschaftlichen Gehölzen.
In: Herbsttagung Schweizerische Gesellschaft für Phytomedizin 2024. 5. September, Hrsg. Schweizerische Gesellschaft für Phytomedizin, Zürich (CH). 2024, 1.
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