Das Ziel der Untersuchung war festzustellen, ob überzählige Ferkel mittels Milchbeifütterung in der Abferkelbucht bei der Muttersau aufgezogen werden können. Der Versuch wurde während drei Umtrieben mit sieben Sauen und deren 120 Ferkeln durchgeführt. Die Milchbeifütterung erfolgte ad libitum mit je einem Milchcup pro Abferkelbucht. Am zweiten Tag nach der Geburt wurden den Sauen gleichaltrige Ferkel zugesetzt, sodass jede Sau zwei Ferkel mehr als funktionelle Zitzen hatte. An den Tagen 4, 18 und 28 erfolgten tierindividuelle Beobachtungen über 12 Stunden. Die Besuche am Milchcup sowie Body nosing wurden kontinuierlich aufgenommen. Bei acht Saugakten je Sau wurde erhoben, welche Ferkel diese verpassten. Am Tag 4 haben 30,8 % der Ferkel mindestens einmal den Milchcup besucht, am Tag 18 waren es 43,4 % und am Tag 28 38,2 % der Ferkel. Während der drei Beobachtungstage haben 38,2 % der Ferkel keinen Saugakt verpasst. Je höher der Prozentsatz der verpassten Saugakte eines Ferkels war, desto häufiger besuchte dieses Ferkel den Milchcup. Ferkel, die im Vergleich zum Wurfdurchschnitts- gewicht leichter waren, verpassten mehr Saugakte. Die Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass die Milchbeifütterung in Abferkelbuchten geeignet ist, um überzählige Ferkel aus großen Würfen bei der Sau aufzuziehen.