In dieser Studie wurde die Melkbarkeit von Kühen in verschiedenen Kuh-Kalb-Kontaktsystemen (KKK) untersucht. Parameter der Melkbarkeit wurden während zwei Melkungen auf zehn muttergebundenen Betrieben (vier Betriebe mit ganztägigem KKK, drei Betriebe mit KKK nach dem Melken und drei Betriebe mit KKK vor dem Melken) und auf fünf mutterlosen Milchviehbetrieben erhoben. Total wurden 701 Melkvorgänge beobachtet, davon 20 mit einer deutlichen Ejektionsstörung. Fünfundachtzig Prozent der deutlichen Ejektionsstörungen traten auf Betrieben mit ganztägigem KKK auf. Der Fettgehalt des Nachgemelks war bei säugenden Kühen niedriger (p < 0,01), was auf eine verminderte Milchejektion hinweist. Die Milchleistung und der durchschnittliche Milchfluss waren in Betrieben mit KKK nach dem Melken höher als in Betrieben anderer KKK-Typen (p < 0,01). Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der KKK-Typ nach dem Melken von allen KKK-Typen den geringsten negativen Einfluss auf die Melkbarkeit und die Milchproduktion hatte. Weitere Aspekte wie die Möglichkeit für soziale Interaktionen zwischen Kuh und Kalb sowie die Machbarkeit in der Praxis sollten jedoch berücksichtigt werden.
Nanchen C., Savary P., Rufener C.
Melkbarkeit in muttergebundener Kälberaufzucht in Abhängigkeit von verschiedenen Kontaktsystemen.
In: Aktuelle Arbeiten zur artgemässen Tierhaltung 2022. KTBL-Schrift 11530, Darmstadt. 2022, 101-110.
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