Die vorliegende Studie widmet sich der Erforschung der mikrobiellen Vielfalt in Substraten, die für den Anbau von Heidelbeeren genutzt werden. Dabei wurde untersucht, wie diese mikrobiellen Gemeinschaften mit agronomischen Parametern wie dem Ertrag und dem vegetativen Wachstum in Beziehung stehen. Insgesamt wurden neun Parzellen analysiert, die entweder nach biologischen oder ÖLN-Produktionsmethoden bewirtschaftet wurden. Die Ergebnisse liefern interessante Einblicke in die komplexen Zusammenhänge zwischen mikrobieller Diversität, physiko-chemischen Eigenschaften des Substrats und der agronomischen Leistung.
Ein zentrales Ergebnis der Untersuchung ist die immense mikrobielle Vielfalt, die in den Substraten festgestellt wurde. Es konnten mehrere Tausend mikrobielle Arten identifiziert werden, was die biologische Komplexität und das Potenzial dieser Substrate verdeutlicht. Bemerkenswert ist jedoch, dass die Art der Bewirtschaftung – biologisch oder ÖLN – keine signifikanten Unterschiede in der Abundanz erikoider Mykorrhizapilze zeigte. Dies legt nahe, dass das Produktionssystem selbst einen geringeren Einfluss auf diese spezifischen mikrobiellen Gemeinschaften hat, als ursprünglich angenommen.
Gleichzeitig unterstreichen die Ergebnisse die zentrale Rolle physikochemischer Eigenschaften des Substrats. Besonders der pH-Wert erwies sich als ein entscheidender Faktor. Es konnte eine signifikante positive Korrelation zwischen dem pH-Wert und der agronomischen Leistung nachgewiesen werden. Dies deutet darauf hin, dass ein gezieltes pH-Management eine wichtige Grundlage für eine ertragreiche und nachhaltige Heidelbeerproduktion darstellt. Interessanterweise zeigte die mikrobielle Vielfalt hingegen keine direkten Zusammenhänge mit den Ertrags-parametern, was darauf hindeutet, dass andere Faktoren wie Nährstoffversorgung und Substratstruktur stärker ins Gewicht fallen könnten.
Diese Ergebnisse heben die Bedeutung eines ganzheitlichen Substratmanagements hervor, das nicht nur die mikrobiellen Gemeinschaften berücksichtigt, sondern auch den Fokus auf physikochemische Parameter wie den pH-Wert und die Nährstoffversorgung legt. Sie bieten wertvolle Ansätze, um nachhaltige Anbausysteme weiter-zuentwickeln und gleichzeitig die agronomische Leistung zu optimieren. Die Erkenntnisse dieser Studie tragen somit dazu bei, praxisnahe Empfehlungen für den Heidelbeeranbau zu formulieren und die Basis für zukünftige Forschung in diesem Bereich zu schaffen.