Neue Technologien ermöglichen die Erfassung und Auswertung phänotypischer Daten, beispielsweise morphologischer Messungen (Widerristhöhe, Hüftbein-Weite) und der linearen Beschreibung (Qualität der Stotzenrundung, Entwicklung der Schulter usw.). Unter diesen Technologien ermöglicht es die dreidimensionale Bildgebung (3D), das Bild eines rekonstruierten Tiers in 3D (s. Artikel von XAVIER et al., die Mutterkuh 1/21, S. 51-53) zu erhalten. Da mit dieser Technologie Informationen von ausserhalb ohne direkten Kontakt mit dem Tier erfasst werden, reduziert sich das Unfallrisiko für Züchterin und Techniker, aber auch für die Tiere selbst. Die Methode ist preiswert, präzise und nicht subjektiv. Gewisse 3D-Bildgebungsgeräte ermöglichen bereits Messungen, die Verfolgung des Körperzustands oder auch die Schätzung des Lebendgewichts von Milchkühen. Die Anwendung einer solchen Methode auf Mastmunis könnte es ermöglichen, die Körper- und Schlachtkörperzusammensetzung zu schätzen und damit den idealen Zeitpunkt für die Überführung zum Schlachthof festzulegen. Derzeit existiert diese Technologie in Form eines Prototyps, der für die Forschung eingesetzt wird und wahrscheinlich noch einige Anpassungen erfordert, bevor er vermarket und in der Zucht eingesetzt werden kann. Die ersten Ergebnisse dieses Prototyps eröffnen jedoch zahlreiche Perspektiven.
Chaize M., Le Cozler Y., Lerch S., Morel I., Xavier C.
Morphologische Messungen und lineare Beschreibung via 3D-Bildgebung bei Mastrindern – was sind die Perspektiven?
Die Mutterkuh, 22, (1), 2022, 53-59.
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