Das Füttern von Pferden entsprechend ihren physiologischen und Verhaltensbedürfnissen verursacht Besitzern und Besitzerinnen von leichtfuttrigen Pferden gelegentliche Kopfschmerzen. Können sogenannte Slowfeeding-Fütterungssysteme dabei helfen? Die Raufutteraufnahme ist von essenzieller Bedeutung für das Wohlbefinden und die Gesundheit von Equiden. Bei der Verwendung von Slowfeeding-Systemen sind folgende Punkte zu beachten: Die Angewöhnung des Tieres an das System soll schrittweise erfolgen: die ersten Tage gleichzeitig Heu auch in loser Form anbieten; mit einer grösseren Maschenweite bzw. mit grösseren Öffnungen beginnen. Nach der Angewöhnungszeit sollte das Pferd ruhig ohne Hektik fressen. Es ist wichtig, auf Stress- und Frustrationsanzeichen des Pferdes zu achten und ggf. das Fütterungsmanagement anzupassen. Tasthaare, Zahnfleisch und Zähne sollten regelmässig kontrolliert werden. Es ist ratsam, vor der Installation eines Slowfeeding-Systems Fotos von den Zähnen und den Nüstern zu machen, damit allfällige, langsame Veränderungen überwacht werden können. Soweit möglich, das Raufutter in verschiedenen Slowfeeding-Systemen anbieten, damit das Pferd die Fressposition variieren kann. Verletzungsrisiken vor allem bei beschlagenen Pferden sind zu minimieren: Es muss z.B. darauf geachtet werden, dass das Pferd nicht mit einem Hufeisen im Netz hängen bleiben kann. Gewisse Pferde mögen es nicht, wenn sie ihren Kopf in ein Fütterungssystem halten müssen, welches ihr Gesichtsfeld einschränkt und sie so ihre Umgebung nicht kontrollieren können. Unter natürlichen Bedingungen bewegen sich die Pferde beim Grasen ständig im Schritttempo. Daher ist es in menschlicher Obhut ratsam, sie zu ausreichend Bewegung zu ermuntern, um sich ihrem natürlichen Verhalten so weit wie möglich anzunähern. Das Raufutter zeitweilig auch in loser Form anbieten und die Möglichkeit zum Grasen auf der Weide geben.