«Die Frage müssen Sie nicht stellen, da werden Sie ausgelacht», meint Katja H., als wir mit der 60jährigen Bäuerin über unseren Fragebogen sprechen und wir zu der Frage nach Reisen in der Freizeit kommen. Katja H. selbst ist ein gutes Beispiel für die hohe Arbeitsbelastung in der Landwirtschaft. Sie muss sich sozusagen parallel um ihre Beeren, ihre Kirschen und ihren Hofladen kümmern. Und um die Ernte überhaupt bewältigen zu können, sorgt sich die Zürcherin auch noch darum, dass aus den umliegenden Dörfern ein fester Stamm von Hausfrauen auf Stundenbasis mithelfen. Eine weitere Mitarbeiterin unterstützt das gesamte Jahr über. Aber die Gewinnung von qualifiziertem Personal – darüber sind sich alle unsere Gesprächspartner einig – ist nicht leicht. Agroscope wollte wissen, welche Faktoren in der Landwirtschaft zu langfristigen, erfolgreichen Beschäftigungsverhältnissen führen. Aus diesem Grund wurden im Frühling 2023 2000 Gemüse-, Obst- und Weinbau-Betriebe zu ihren Angestellten im vergangenen Jahr befragt, wobei 555 Betriebsleiter Auskunft über 918 Angestellte gaben. Zusätzlich zu dieser Befragung wurden Daten der Schweizer Arbeitskräftebefragung (SAKE) der Jahre 2015 bis 2020 genutzt, um weitere Informationen zu den Arbeitsbedingungen von etwa 400 familienfremden Arbeitskräften einzuholen.
Angestellte in der Schweizer Landwirtschaft: Lohn und Freundlichkeit gleichermassen entscheidend.
UFA-Revue, 10, 2023, 23-26.
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ISSN Print: 1420-5106
Publikations-ID (Webcode): 55043
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