Zur Behandlung von Böcksern ist der frühzeitige Einsatz gezielt bemessener
Mengen von Kupferionen (meist in Form von Kupfersulfat) spezifischer und produktschonender
als ein späterer Einsatz oder gar die Belüftung, vor allem bei fruchtigen
Weissweinen. Nur bei Sauvignon blanc, Scheurebe und Petite Arvine ist
Vorsicht geboten. Die Durchführung einfacher Vortests zur Bestimmung der nötigen
Kupferkonzentration wird dringend empfohlen. Meist erfordert die Beseitigung
von Böcksern weniger Kupfer als die Weine zu Zeiten der alten Messingarmaturen
enthielten. Böckser sind zudem einer zeitlichen Entwicklung unterworfen, die vom
HzS über Mercaptane zu Disulfiden oder gar ringförmigen Schwefelverbindungen
führt, deren Entfernung sich zunehmend schwieriger gestaltet. Frühzeitige Gegenmassnahmen
drängen sich schon wegen der entkupfernden Wirkung der Feinhefe
auf.