Von 2013 bis 2021 wurde an der Technischen Universität München gemeinsam mit Partnern ein wissenschaftlich basiertes Beratungstool entwickelt, das zum Ziel hat, den Tierschutz in der Pferdehaltung zu verbessern. Die Ergebnisse der Datenerhebungen mittels BestTUPferd zeigen, dass Unzulänglichkeiten in der Einzel- und Gruppenhaltung in verschiedenen Bereichen anzutreffen sind und die Pferde dies durch unterschiedliche spezifische Verhaltensweisen ausdrücken. So kommt die Gruppenhaltung nicht nur dem artgemäßen Sozialverhalten nach taktilem Kontakt deutlich besser nach als die Einzelhaltung, sie bietet auch ein tiergerechteres Bewegungsangebot für Pferde. Ein fehlendes freies Bewegungsangebot, wie es häufig in der Einzelhaltung anzutreffen ist, kann Leiden hervorrufen und ist daher als nicht akzeptabel einzustufen. Gleiches gilt für die Fresspausen, ein Indikator bezüglich artgemäßer Nahrungsaufnahme. In der Einzelhaltung sind die Fresspausen bei traditioneller Fütterung zwischen den Raufuttermahlzeiten auf Praxisbetrieben zum Großteil zu lang. Die hohe Prävalenz an oberflächlichen Verletzungen in der Gruppenhaltung zeigt, wie deutlich verbesserungswürdig auch der Tierschutz von in Gruppen gehaltenen Pferden ist.
Baumgartner M., Krüger L., Erhard M. H., Zeitler-Feicht M.H.
Forschung zum Tierschutz bei Pferden: Research on animal welfare in horses.
In: Michael Erhard Symposium: Tierschutz altert nicht - Wissenschaft für mehr Tierschutz. 28. Juli, Publ. Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e. V. (KTBL), Darmstadt. 2023, 67-76.
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