Der Hochstammfeldobstanbau mit Kirschen in der Schweiz steht zunehmend unter Druck. Steigende Kosten, sinkende Einnahmen und Schädlinge wie die Kirschessigfliege machen den Anbau wirtschaftlich unattraktiv. Als Alternative wird in der vorliegenden Arbeit das Potenzial der Mandel für einen Anbau in der Schweiz untersucht. Mittels Befragung von in- und ausländischen ExpertInnen aus Forschung, Praxis und Markt sowie einer umfassenden Literaturrecherche liessen sich Informationen und Erfahrungen zusammentragen und hinsichtlich des Potenzials für den Mandelanbau in der Schweiz auswerten. Es zeigte sich: Bereits heute finden sich mehrere innovative Betriebe, die Mandeln in der Schweiz mit (kleinem) Ertrag anbauen. Diese Betriebe unterstreichen, dass gerade die zu erwartenden Klimaveränderung mit steigenden Temperaturen und vermehrter Trockenheit das Potenzial für den Mandelanbau stetig erhöht. Und auch der Absatzmarkt zeigt sich interessiert. Die «Schweizer Mandel» als Produkt können sich einige AbnehmerInnen gut vorstellen. Jedoch offenbarte die Recherche auch: Es sind noch viele Fragen offen. Vom optimalen Standort, den geeigneten Sorten, der optimalen Kulturführung, einer angepassten Strategie bezüglich Management und Verarbeitung bis hin zum Absatzmarkt müssen noch viele Antworten gefunden werden. Im Rahmen des Projekts wurden erste Schritte zur Schaffung neuen Wissens sowie zur Weitergabe bestehenden Wissens unternommen. So diente eine Informationsveranstaltung dem inhaltlichen Austausch von Praxis, Forschung, Handel und Verwaltung. Darüber hinaus konnte das Agroscope-Steinobstzentrum Breitenhof eine Sortenprüfung mit zwanzig Mandelsorten starten. Die Ergebnisse werden in den kommenden Jahren erwartet.
Reutimann A., Kay S., Schwizer T., Herzog F., Naef A.
Können Mandelbäume eine valable Alternative zu Hochstamm-Feldobstkirschen darstellen?
Agroscope Transfer, 349, 2020.
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Digital Object Identifier (DOI): https://doi.org/10.34776/at349g
ID pubblicazione (Codice web): 44368
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