Hochstammreben liegen imTrend. Sie bieten nicht nur bei der Ersatzbepflanzung
von Fehlstellen Vorteile, sondern werden aus arbeitstechnischen Überlegungen zunehmend
auch für Neuanlagen verwendet. Dieweil mehrten sich bei der Rebbauberatung
Anzeichen, dass die Lebensdauer der «Hochstämmer» nicht derjenigen
von Standardreben entsprechen könnte. Eine Studie des Dienstleistungszentrums
Ländlicher Raum Reinhessen-Nahe-Hunsrück (DLR) auf nahe beieinander liegenden Vergleichsparzellen,
die in den Neunzigerjahren mit beiden Veredelungstypen
der jeweils gleichen Sorte bepflanzt wurden, zeigt, dass tatsächlich Unterschiede in
der Lebenserwartung auftreten. Die Standardreben schneiden klar besser ab, wobei
nicht alle Rebsorten gleich empfindlich sind. Über die Ursache des frühzeitigen Absterbens
kann zurzeit nur spekuliert werden. Im Licht dieser Ergebnisse muss wohl
die Kosten-/Nutzen-Situation einer Bestockung von Neuanlagen mit Hochstammreben
neu beurteilt werden. Für die Ersatzbepflanzung von Fehlstellen mit Hochstammreben
in bestehenden Parzellen gibt es hingegen keine Vorbehalte.