Bei einer Reihe von Rebkrankheiten (Phomopsis, Schwarzholzkrankheit, Esca und
Eutypa) bietet sich zur Eindämmung bisher nur der rigorose Rückschnitt auf nicht
befallene Pflanzenteile an. Da die Rebe grössere Wunden nicht verschliessen kann,
besteht die Gefahr, dass bei grossflächigem Rückschnitt Neuinfektionen über diese
Eintrittspforte erfolgen. Zudem können durch Eintrocknen der Schnittfläche die
darunter liegenden Leitgefässe geschädigt werden, was später zum Zusammenbruch
der Versorgung lebenswichtiger Gewebe und zum Absterben des Stocks führen
kann. Aufgrund der im Winter besonders gut sichtbaren Krankheitssymptome
können befallene Areale beim Schnitt gezielt amputiert werden. Es ist
jedoch darauf zu achten, dass es dabei nicht zu den erwähnten Nebenwirkungen
kommt. Besonderes Augenmerk ist auf eine möglichst wundarme Entfernung der
kranken Gewebe zu richten!